Für Patienten mit häufig vorkommenden Atemwegserkrankungen wie Asthma bronchiale, Raucherlunge (bzw. einer chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung, COPD) oder Lungenkarzinom bringt der Besuch beim Lungenfacharzt eindeutige, gesundheitliche Verbesserungen im Vergleich zu Patienten, die sich vom Hausarzt behandeln lassen. „Es ist nicht nur die fachmedizinische Ausbildung und Erfahrung der Pneumologen, die den Unterschied für die Patienten ausmacht“, erläutert Dr. med. Thomas Hering, Stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Bundesverbands der Pneumologen (BdP). „Niedergelassene Lungenfachärzte und –Kliniken sind außerdem mit viel spezialisierteren Geräten ausgestattet als Hausärzte, was zur Erkennung und richtigen Behandlung von Atemwegserkrankungen ganz entscheidend ist.“ Asthmatiker klagen nach fachärztlicher Behandlung zum Beispiel über weniger Beschwerden und haben gleichzeitig mehr Kenntnisse über Möglichkeiten zum Selbstmanagement ihrer Krankheit, als nach einer Behandlung durch den Hausarzt. Das hat eine aktuelle Untersuchung von 472 Patienten ergeben, die über drei Jahre beobachtet wurden. Noch eindrucksvoller ist der Unterschied bei Patienten mit COPD, deren Gesundheitszustand sich meist auf Grund von Atemwegsinfekten immer wieder deutlich verschlechtern kann. Diese erlangen nach einem stationären Aufenthalt in einer Lungenfachklinik eine deutlich bessere Lebensqualität und sterben seltener, als wenn sie sich ambulant vom Hausarzt behandeln lassen. Das hat eine aktuelle Untersuchung an rund 7.300 Patienten ergeben.
Lungenkrebs-Patienten haben beim Pneumologen größere Überlebenschance
Besonders beeindruckend ist das Ergebnis einer Untersuchung an 3855 Patienten mit Bronchialkarzinom: Lungenkrebs-Patienten, die sich fachkundig vom Pneumologen behandeln ließen, überlebten im Schnitt drei Monate länger als diejenigen, die ihren Hausarzt konsultierten. „Drei Monate Überlebensvorteil klingt vielleicht wenig, aber dieser Unterschied ist angesichts der allgemein sehr geringen Überlebensdauer der Betroffenen wirklich beachtlich“, kommentiert Prof. Dieter Köhler, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) und Leiter der Lungenfachklinik Kloster Grafschaft im westfälischen Schmallenberg. „Das macht in etwa genauso viel aus wie eine vollständige Chemotherapie beim nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinom!“ Lesen Sie hier auf unserem Patienteninformationsportal mehr über die Behandlungsmöglichkeiten bei Asthma bronchiale, COPD und Lungenkrebs sowie weiteren Atemwegserkrankungen.
Quellen:
- Asthma: „Annals of Allergy, Asthma and Immunology“ (2006)
- COPD: „Thorax“ (2006)
- Lungenkrebs: „European Respiratory Journal“ (2003)