Der „Young-Investigators-Award“ der “Multinational Association of Supportive Care in Cancer“ (MASCC)“ würdigt wissenschaftliche Arbeiten von jungen Forscherinnen und Forschern, welche die Verbesserung der Lebensqualität von Krebskranken zum Ziel haben, ist mit 1.000 Euro dotiert und wird jährlich vergeben. Kürzlich, am 27. Juni 2007, wurde die Leipziger Psychoonkologin Dr. Susanne Singer, die an der Abteilung Sozialmedizin der Universität Leipzig und der Psychosozialen Beratungsstelle für Tumorpatienten und Angehörigen tätig ist, für ihre Errungenschaften in der Lebensqualitätsforschung für Kehlkopfkrebspatienten in St. Gallen mit diesem Preis ausgezeichnet.
Zur Untersuchung der Lebensqualität von Personen mit einem Kehlkopfkarzinom hat Singer einen speziellen Fragebogen (EORTC QLQ-H&N35) verwendet, der von einer europäischen Arbeitsgruppe, der „European Organisation for Research and Treatment of Cancer“ (EORTC) zusammen mit Patienten, Ärzten, Krankenschwestern und Psychologen für Patienten mit einem Krebs im Kopf-Hals-Bereich entwickelt worden ist. In Singers Studie galt es nun herauszufinden, ob der Fragebogen auch für operierte Kehlkopfkrebspatienten ein gutes Erhebungsinstrument ist. Dazu wurden insgesamt 323 Patienten untersucht, die an sechs verschiedenen Kliniken operiert worden waren. Jeder Patient wurde in einem Gespräch ausführlich unter anderem nach seiner Lebensqualität und seiner Zufriedenheit mit der Operation befragt. An diesem Forschungsprojekt haben verschiedene Kliniken mitgewirkt – u.a. die HNO-Kliniken der Universität Leipzig, der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, des Klinikums St. Georg gGmbH, des Klinikums Chemnitz gGmbH, des Krankenhauses Martha-Maria Halle-Dölau und des Krankenhauses Dresden-Friedrichstadt teilgenommen. So sollte sichergestellt werden, dass die Ergebnisse der Studie repräsentativ sind und auch auf andere Kehlkopfkrebspatienten übertragen werden können. „Wir haben mit unserer Untersuchung herausgefunden, dass der Fragebogen EORTC QLQ-H&N35 ein gutes, zuverlässiges Instrument ist, das grundsätzlich für den Einsatz in Klinischen Studien empfohlen werden kann“, so Singer. „Darüber hinaus haben wir auch Verbesserungspotential festgestellt, das wir mit anderen Wissenschaftlern auf der Tagung der Multinational Association of Supportive Care in Cancer in St. Gallen diskutieren werden. Wir sind damit in der Lebensqualitätsforschung ein ganzes Stück weiter gekommen und hoffen, dass die Untersuchung neuer Behandlungsmethoden für Kehlkopfkrebspatienten damit in Zukunft noch patientenorientierter wird.“
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft