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Bessere Asthma-Kontrolle übers Internet?

Heutzutage legen Jugendliche bekanntlich großen Wert auf moderne Kommunikationstechnologien, mit denen sie auch tagtäglich umgehen. Daher könne ein Internet-basiertes Asthma-Selbstmanagement für jugendliche Asthmatiker gegenüber herkömmlichen Methoden weitaus attraktiver – und effektiver - sein. Das berichten niederländische Forscher von der Universität Leiden.

Das wichtigste Ziel bei der Behandlung von Asthma bronchiale besteht darin, die Krankheit unter Kontrolle zu bringen und somit besser im Griff zu haben. Doch gerade für jugendliche Asthmatiker kann sich eine gute Asthma-Kontrolle aus vielerlei Gründen schwierig gestalten – sei es aus pubertärem Widerstand heraus, oder weil sie nicht anders sein wollen als ihre Altersgenossen, oder weil es in ihren Augen andere, viel wichtigere Dinge im Leben gibt, als sich täglich um ein optimales Management ihrer Erkrankung zu kümmern. Jetzt berichten Forscher aus den Niederlanden, dass Teenies mit dem Einsatz moderner Kommunikationstechnologien eher dazu zu motivieren sind, ihre Atemwegserkrankung täglich zu kontrollieren und so in den Griff zu bekommen. Gemeint ist das elektronische Versenden von persönlichen Peakflow-Protokollen oder Asthma-Tagebüchern via short message service (SMS) per Mobiltelefon oder via Email per Computer an einen speziellen „Monitoring-Service“, der ihnen dann ein ebenfalls elektronisch versendetes Feed-back gibt. Offenbar hätten Jugendliche mehr Spaß daran, ihren Gesundheitszustand täglich abzuschätzen, wenn sie dazu SMS oder Emails über ihre aufgetretenen Beschwerden und eingenommen Medikamente schreiben sollten und darauf ein elektronisches Feed-back erhielten.

Wie die Wissenschaftler um Victor van Meer vom Departement of Medical Decision Making an der Universität von Leiden in ihrer Veröffentlichung in der Fachzeitschrift Chest schreiben, zeichnet sich immer mehr ab, dass ein Internet-basiertes Asthma-Selbstmanagement für die Jugend von heute, die ja auf moderne Technologie großen Wert legt und tagtäglich damit umgeht, gegenüber herkömmlichen Methoden weitaus attraktiver sein kann. An ihrer Untersuchung über den Nutzen eines Internet-basierten Asthma-Selbstmanagements nahmen 97 jugendliche Asthmatiker teil, die anhand der täglichen Eingabe ihrer persönlichen Asthma-relevanten Daten auf einer designierten Website im Internet den individuellen Stand ihrer Asthma-Kontrolle verfolgen sollten. Auf dieser Website standen ihnen neben Mitteln zur Email-Kommunikation auch leicht zugängliche Hintergrundsinformationen über Asthma und elektronische Asthma-Aktionspläne für den Bedarfs- bzw. Notfall zur Verfügung. Den persönlichen Nutzen für die jungen Patienten sehen die Forscher vor allem darin, dass sie dank Monitoring und Feed-back sogleich reagieren und ihre Asthma-Kontrolle optimieren können, falls sich ihr Gesundheitszustand verändert haben sollte. Davon profitierten nach Angaben der Forscher insbesondere diejenigen Jugendlichen, die ihr Asthma bisher – also ohne Internet-basiertes Asthma-Selbstmanagement - weniger gut unter Kontrolle hatten. Nach Ansicht der niederländischen Wissenschaftler könnten gerade Patienten mit schlecht kontrolliertem Asthma durchaus etwas mehr Unterstützung beim Asthma-Selbst-Management brauchen – die sich mit den Mittel der modernen Kommunikationstechnologie gut bereitstellen ließe.

Quelle: Chest (2007), Band 132, Seite 112-119.
Zusammenfassung (abstract)

http://www.aerzte-im-netz.eu/app/query/asthma