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Auch überschüssiges Bauchfett ist ein Risikofaktor für COPD

Eine übermäßige Ansammlung von Fettgewebe im Bauchraum kann das Risiko erheblich erhöhen, an COPD (chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung) zu erkranken. Darauf weisen die Lungenärzte des Verbands Pneumologischer Kliniken (VPK) hin unter Berufung auf die Ergebnisse einer aktuellen Studie von Forschern der Universität Regensburg. Wer sein COPD-Risiko senken möchte, sollte nicht also nur auf das Rauchen verzichten, sondern auch Normalgewicht anstreben, dabei besonders auf die Taille achten und regelmäßig Sport treiben.

Neben Tabakrauchen ist offenbar auch die übermäßige Ansammlung von Bauchfettgewebe ein Risikofaktor für eine Erkrankung an der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD). Darauf weisen die Lungenärzte des Verbands Pneumologischer Kliniken (VPK) hin unter Berufung auf die Ergebnisse einer aktuellen Studie von Forschern der Universität Regensburg (siehe CMAJ, Online-Vorabveröffentlichung am 7.7.2014), die die Daten von 113.279 nicht an COPD erkrankten US-Bürgern im Alter zwischen 50 und 70 Jahren auf mögliche Zusammenhänge zwischen COPD, Hüft- und Taillenumfang und sportlicher Aktivität untersucht haben. Während des zehnjährigen Studienzeitraums sind 3648 Studienteilnehmer an COPD erkrankt. Die Betroffenen waren entweder stark übergewichtig (mit einem BMI größer 35) oder untergewichtig (mit einem BMI unter 18,5). „Bei näherer Betrachtung der Fettleibigen zeichnet sich ab, dass insbesondere eine Fettanhäufung im Bauchraum (aber nicht an den Hüften) das COPD-Risiko erheblich steigert – und zwar um bis zu 72 Prozent“, berichtet Dr. med. Thomas Voshaar, Vorsitzender des VPK und Chefarzt der Medizinischen Klinik III im Krankenhaus Bethanien Moers. Das betrifft Menschen mit einem Taillenumfang über 110 cm bei Frauen und über 118 cm bei Männern. Experten vermuten, dass im Bauchfettgewebe - aber nicht im ‚Hüftgold‘ - Entzündungsstoffe produziert werden, welche die COPD-bedingten Entzündungsprozesse in der Lunge und im gesamten Körper vorantreiben können. Untergewichtige sind ebenfalls gefährdet, weil auch Fehlernährung und fehlende Muskelmasse anfälliger für COPD machen, da der Lunge Kapazitäten zur Eigenreparatur fehlen und der fortschreitenden Entzündung kein Einhalt geboten werden kann.

Sport kann das COPD-Risiko senken

Die Studie aus Regensburg zeigt außerdem auf, dass körperlich aktive Menschen, die mindestens fünf Mal pro Woche Sport treiben, ein um 29 Prozent geringeres COPD-Risiko haben. „Das ist nachvollziehbar, da körperliche Aktivität Entzündungsprozesse und oxidativen Stress verringern und somit Reparaturmechanismen fördern kann“, erläutert Dr. Voshaar. Dem American College of Sports Medicine zufolge ist es empfehlenswert, fünfmal pro Woche jeweils 30-60 Minuten leichten Sport oder dreimal pro Woche jeweils 20-60 Minuten intensiven Sport zu treiben. „Wer also sein Risiko, an COPD zu erkranken, senken möchte, sollte nicht nur auf das Rauchen verzichten, sondern auch Normalgewicht anstreben, dabei besonders auf die Taille achten und regelmäßig Sport treiben“, rät Dr. Voshaar.

Quelle: äin-red

Dies ist eine Pressemeldung des Verbands Pneumologischer Kliniken (VPK). Der Abdruck dieser Pressemeldung oder von Teilen des Artikels ist unter folgender Quellenangabe möglich: www.lungenaerzte-im-netz.de. Bei Veröffentlichung in Online-Medien muss die Quellenangabe auf diese Startseite oder auf eine Unterseite des Patienteninformationsportals der Lungenärzte-im-Netz verlinken.