Die Belastung durch Zigarettenrauch in öffentlichen und privaten Räumen ist in den entwickelten Ländern zumindest in der letzten Jahrhunderthälfte ein nicht unerhebliches Problem gewesen. Eine der vielen Auswirkungen für Betroffene ist ein erhöhtes Krebsrisiko, das die verschiedensten Organe betreffen kann. Frauen haben zum Beispiel auch ein erhöhtes Risiko Brustkrebs zu bekommen. Dass auch Passivrauchen ein vergleichbares Brustkrebsrisko verursacht wie aktives Rauchen, hat jetzt eine kanadische Forschergruppe nachgewiesen. Das Team um Dr. Kenneth C. Johnson von der „Public Health Agency of Canada“ in Ottawa veröffentlichte die Ergebnisse seiner Meta-Analyse über 19 veröffentlichte Studien in der November-Ausgabe der Fachzeitschrift International Journal of Cancer.
Unter Frauen, die niemals geraucht hatten, erhöht die regelmäßige und langzeitige Belastung mit Passivrauch das Brustkrebsrisiko um 27%. Frauen in einem Alter vor Beginn der Menopause sind dabei noch stärker gefährdet: Ihr Brustkrebsrisiko durch regelmäßiges Passivrauchen ist um 68% erhöht. Im Vergleich zu Nicht-Raucherinnen, die keinerlei Belastung durch Passivrauch ausgesetzt sind, haben rauchende Frauen ein um 46% erhöhtes Risiko, Brustkrebs zu bekommen. Nach Ansicht der Forscher sollten Nicht-Raucher allgemein noch besser vor der Belastung durch Passivrauch geschützt werden. Denn immer noch gebe es zu viele Menschen, die unfreiwillig aber täglich Zigarettenrauch ausgesetzt sind – seien dies Kinder, die mit rauchenden Eltern aufwachsen, oder Erwachsene, deren Ehepartner oder Arbeitskollegen Raucher sind.
Quelle: International Journal of Cancer 2005: Vol. 117, Seite 619-628
Zusammenfassung (abstract)