Die chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD) geht mit einer Abnahme der körperlichen Belastbarkeit und Lebensqualität einher. Atemnot, Husten und Auswurf dominieren oft den Alltag. Doch Atemtechniken und körperliches Training können Patienten helfen, einer weiteren Verschlechterung Ihres Gesundheitszustandes entgegenzuwirken.
Um festsitzendes Husten-Sekret zu lockern und leichter abhusten zu können, gibt es spezielle Techniken und Hilfsmittel, die im Rahmen spezialisierter Atem-Physiotherapie vermittelt werden. Atemnot lässt sich am besten mit einer Atemtechnik namens „Lippenbremse“ begegnen, deren Ausführung Dr. Teschler im Vortrag genauer erläutern wird. Auch Übungen zum Mitmachen werden angeboten. Dank der Lippenbremse wird die Ausatmung verlängert und die Atemwege werden offengehalten. Die Lippenbremse sollten Patienten vor allem in Situationen benutzen, von denen sie wissen, dass diese anstrengend werden – wie z.B. Bergaufgehen, sich Anziehen oder Einkaufstaschen tragen. Besonders wichtig ist es, die Lippenbremse dann zu benutzen, wenn Angst oder Panik aufkommen sollte. Betroffene sollten sich in diesen Momenten ganz auf die Ausatmung mit der „Lippenbremse“ konzentrieren.
Wer außer Atem kommt, kann sich mit atemerleichternden Körperpositionen wie „Torwartstellung“ und „Kutschersitz“ Linderung verschaffen. Dabei wird Ihr Hauptatemmuskel – das Zwerchfell – durch die sogenannten Atemhilfsmuskeln in seiner Funktion unterstützt. Auch hier kann die Lippenbremse unterstützend wirken. Atemtechniken und atemerleichternde Körperpositionen helfen insbesondere bei Belastung besser Luft zu bekommen.
Um zu mehr Ausdauer und Leistungsfähigkeit zu gelangen, sind regelmäßige Bewegung und körperliches Training erforderlich. Körperliches Training kann zu einer Verminderung von Atemnot und akuten Krankheitsschüben führen und so zur Stabilisierung des Gesundheitszustandes und der Vermeidung von Krankenhausaufenthalten beitragen. Außerdem fördert Training das eigene Selbstbewusstsein. Ausdauertraining beeinflusst nicht nur das Herz-Kreislaufsystem günstig, es wirkt auch hervorragend Bluthochdruck entgegen. Bewegungsverbesserung und Schmerzlinderung sind weitere positive Effekte körperlichen Trainings. Auch Gangunsicherheiten lassen sich durch Training vorteilhaft beeinflussen und nicht zuletzt bildet Training eine wichtige Grundlage zur Gewichtsreduktion. Speziell ausgebildete Sport- und Physiotherapeuten sorgen dafür, dass das Training sicher und in der richtigen Dosierung verläuft. Übungen und Intensität eines Trainings werden individuell auf die Patienten abgestimmt.
Sprechen Sie Ihren Arzt auf die Teilnahme an einer Lungensportgruppe, Atemphysiotherapie und Krankengymnastik am Gerät an. Ihr Arzt kann Ihnen diese Leistungen verschreiben. Nach entsprechender Untersuchung und Abklärung Ihrer Beschwerden wird er Ihnen eine Vorordnung ausstellen. Die Krankenkassen übernehmen in der Regel die Kosten.
Für Betroffene mit einer sehr stark eingeschränkten Lungenfunktion (FEV1 < 35% des Sollwertes) kann der behandelnde Arzt Verordnungen für Atemtherapie nun auch budgetfrei ausstellen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt darüber und wenden Sie sich an Ihren Physiotherapeuten.
Passend zu diesem Thema hat der COPD Deutschland e.V. in Zusammenarbeit mit der Patientenorganisation Lungenemphysem-COPD Deutschland einen Patientenratgeber mit dem Titel: „Lungensport, Medizinische Trainingstherapie und Atemtherapie...bei COPD, Lungenemphysem und Lungenfibrose“ herausgegeben, den Sie sich in den Ausstellungszelten an den Ständen 1 und 33 kostenlos abholen können.
Quelle: Vortrag von Dr. rer. medic. Sebastian Teschler, Physio- und Atmungstherapeut bei der Reha Vital GmbH Essen, auf dem 12. Symposium Lunge am Samstag, den 7. September 2019 von 9:00 -17:00 Uhr in Hattingen (NRW).
Anfragen bezüglich des Symposiums richten Sie bitte an:
Organisationsbüro Symposium-Lunge
Jens Lingemann
symposium-org@ copd-deutschland.de
Telefon: 02324 - 999 959
Alle Informationen zur Veranstaltung finden Sie hier: Symposium-Lunge 2019
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