Die chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD) zeichnet sich durch eine ständige Verengung der Atemwege aus, die sich vor allem in Luftnot äußert. Auch bei anderen Lungenerkrankungen ist die Atmung durch Veränderungen in Bronchien, Lunge oder Atemmuskultur gestört. Mithilfe der Atemtherapie kann eine Erleichterung der Atmung erreicht werden.
Atemtherapie umfasst die Wahrnehmung der Atmung, das Lenken der Atmung in gewünschte Bereiche, das „Entblähen“ der Lunge, das Atemmuskeltraining aber auch das Sekretmanagement. Eine gute Kombination atemtherapeutischer Techniken soll Ihnen zu mehr Luft und letztendlich mehr Lebensqualität verhelfen.
Die wichtigste Atemtechnik stellt die Lippenbremse dar. Hierbei atmen Sie über die locker aufeinander-liegenden Lippen aus. Die Ausatmung wird verlängert und es entsteht ein Gegendruck, der Ihre verengten Atemwege offenhält. Mit der Lippenbremse wirken Sie effektiv einem Luftstau in der Lunge entgegen. Bei korrekter Anwendung sollten Sie eine sofortige Erleichterung spüren.
Vielleicht empfinden Sie ein Engegefühl im Brustkorb? Um das Engegefühl zu verringern, helfen Ihnen Physiotherapeuten über Aufrichtungs-, Mobilisations- und Dehntechniken Brustkorb und Atemmuskulatur zu lockern. Mithilfe von Kontaktatmung, bei der Ihr Physiotherapeut Sie führt, können bestimmte Bereiche der Lunge vermehrt belüftet werden.
Bei einigen Betroffenen liegt der Atemnot auch eine Schwäche der Atemmuskulatur zugrunde. Zur Atemmuskulatur zählen neben dem Zwerchfell als Hauptatemmuskel und der Zwischenrippenmuskulatur die sogenannten Atemhilfsmuskeln, die sich vor allem im Bereich des Schultergürtels (Einatmung) und Bauch (Ausatmung) befinden. Wie jeder Muskel ist auch die Atemmuskulatur trainierbar. Physiotherapeuten leiten Sie an, ein Training dieser an der Atmung beteiligten Muskulatur umzusetzen. Oftmals werden hierzu spezielle Hilfsmittel und Trainingsgeräte hinzugezogen.
Vielleicht leiden Sie an regelmäßigem Husten? In der Atemtherapie lernen Sie Techniken, Ihren Husten zu kontrollieren. Auch können Sie durch die Inhalation angepasster Kochsalzlösung die Verflüssigung von Sekret fördern. Wichtig ist dabei eine bewusste Inhalationstechnik mit vertiefter, aber doch entspannter Atmung. Ihr Physiotherapeut wird Sie beim Einüben der Inhalationstechnik anleiten und begleiten.
Übergreifende Hilfe gegen Atemnot, Engegefühl und Husten können allgemeine Entspannungstechniken sein: Yoga, progressive Muskelentspannung, Traumreisen und autogenes Training bieten Ihnen ein weites Spektrum an Möglichkeiten.
Was können Sie nun tun? Nehmen Sie Kontakt zu spezialisierten Physiotherapeuten auf und lassen Sie sich beraten. Sprechen Sie Ihren Arzt auf die Teilnahme an einer Lungensportgruppe und Atemphysiotherapie an. Ihr Arzt kann Ihnen diese Leistungen verschreiben. Die Kosten werden von den Krankenkassen getragen. Weitere Auskunft, Kontakte und Ratschläge erhalten Sie über Ihre Selbsthilfegruppe und die Veranstaltung Symposium Lunge.
Passend zu diesem Thema hat der COPD-Deutschland e.V. einen Patientenratgeber herausgegeben, den Sie auf https://www.copd-deutschland.de/images/patientenratgeber/patientenbroschueren/lungensport.pdf online lesen bzw. als Print Medium bestellen können.
Anfragen bezüglich des Symposiums richten Sie bitte an:
Organisationsbüro Symposium-Lunge
Heike und Jens Lingemann
symposium-org@ copd-deutschland.de
Telefon: 02324 - 999 959
Alle Informationen zur Veranstaltung finden Sie hier: Symposium-Lunge 2023
Quelle: COPD - Deutschland e.V.