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Atemstörungen und Schlafprobleme

"Wenn die Luft knapp wird oder der Schlaf gestört ist“ – das war das Thema der Vortragsreihe „Medizinischer Sonntag“ an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg am 20. Januar. Experten der Schlafmedizin gaben umfassend Auskunft über Atemstörungen, Atemwegserkrankungen und Schlafproblemen.

Zum 63. Mal fand am 20. Januar 2008 der „Medizinische Sonntag“ satt - eine Veranstaltungsreihe der Medizinischen Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, die in Kooperation mit der Zeitung Volksstimme und dem Erwachsenenbildungsverein Urania durchgeführt wird – diesmal stand das Thema: „Wenn die Luft knapp wird oder der Schlaf gestört ist“ im Fokus. Privatdozent Dr. Jens Schreiber, Chefarzt des Fachbereiches Pneumologie des Universitätsklinikums Magdeburg, und der niedergelassene Facharzt, Dr. Karsten Thomas Schulz, die beide Experten als Internist, Pneumologe, Allergologe und Schlafmediziner tätig sind, gaben in ihren Vorträgen Betroffenen und interessierten Laien umfassend Auskunft über Ursachen und aktuelle Behandlungsmöglichkeiten bei Atemstörungen, Atemwegserkrankungen und Schlafproblemen.

In einer Übersicht informierte Schreiber über die häufigsten Lungenerkrankungen, die zu Atembeschwerden führen können. Den traurigen Spitzenreiter nehmen Atemwegserkrankungen ein, die durch das Rauchen verursacht werden (COPD und Lungenkrebs). Bei Männern stellt das Bronchialkarzinom die Haupttodesursache unter den Tumorerkrankungen. Bei Frauen rangiert es mittlerweile auf Rang zwei (nach dem Brustkrebs).

Ein- und Durchschlafstörungen zählen zu den häufigsten Schlafstörungen, unter denen jeder sicherlich schon einmal – wenn auch in unterschiedlichem Maße – gelitten hat. Wer keinen erholsamen Nachtschlaf hat, ist tagsüber meist abgeschlagen, leicht reizbar und hat langfristig ein hohes Krankheitsrisiko – insbesondere für Bluthochdruck, Herzinfarkt und Schlaganfall. Zu einem erholsamen Schlaf gehört, dass alle natürlichen Schlafphasen in der richtigen Art und Weise durchlebt werden, erklärte Schulz und informierte die Zuhörer über die Bedeutung der einzelnen Schlafphasen und die medizinische Klassifikation von Schlafstörungen.

Atemstörungen während des Schlafes sind eine der häufigsten Ursachen für Unfälle im Straßenverkehr und am Arbeitsplatz. Der medizinische Fachausdruck lautet Schlafapnoe-Syndrom. Apnoe bedeutet Atemstillstand für einige Sekunden. Am diesem Syndrom sollen etwa 20 Prozent der Männer über 40 Jahre und 60 Prozent der Männer über 65 Jahre leiden. Oftmals bemerken Ehefrauen die Atemaussetzer, wenn ihr Mann im Schlaf plötzlich aufhört zu schnarchen und nach einigen Sekunden ebenso abrupt mit einem besonders tiefen Atemzug erneut beginnt. Zwar würde niemand durch die vorübergehenden Atemaussetzer in der Nacht ersticken, aber die vorübergehende Luftknappheit bedeute enormen Stress für den Körper, betonte Schulz. Auslöser der nächtlichen Atemstillstände ist eine Erschlaffung der Rachenmuskeln - meist begünstigt durch Übergewicht und übermäßigen Alkoholkonsum. Durch die Atemaussetzer sinkt der Sauerstoffgehalt im Blut, bis ein kritischer Wert unterschritten wird. Dann löst das Gehirn eine Weckreaktion aus und der Schläfer holt mit lautem Schnarchen tief Luft. Nachdem er wieder in Schlaf gefallen ist, geht das Ganze von vorne los. Schlaftabletten seien in einem solchen Fall generell nicht zu empfehlen, rät der Schlafmediziner. Wichtiger ist die Einschränkung von Risikofaktoren wie Übergewicht, Alkoholkonsum sowie die Einhaltung regelmäßiger Schlaf- und Wachzeiten. Führe das zu keiner Verbesserung, sei zusätzlich eine Behandlung mit einer CPAP-Maske zu empfehlen.