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Asthmatiker können ihre Beschwerden durch regelmäßiges Ausdauertraining abmildern

Viele Asthmatiker scheuen sportliche Aktivitäten, da körperliche Anstrengung Asthmasymptome wie Husten, Keuchen, ein Gefühl der Brustenge und Atemnot verursachen kann, insbesondere zu Beginn und nach dem Sport. Man spricht auch von Anstrengungsasthma, das infolge der gesteigerten Atmung bei körperlicher Belastung vor allem durch Auskühlung und Austrocknung der (bei Asthma chronisch entzündeten) Bronchialschleimhäute hervorgerufen wird. Andererseits können Asthmatiker durch regelmäßiges Ausdauertraining den Schweregrad ihrer Krankheit, das heißt den Entzündungsgrad und die Überempfindlichkeit ihrer Bronchien - und damit die Häufigkeit von asthmatischen Beschwerden - verringern. Ausdauertraining sollte deshalb zusätzlich zu Asthmamedikamenten einen festen Bestandteil der Therapie von Asthma darstellen. Dazu raten die Lungenärzte des Bundesverbands der Pneumologen (BdP) unter Berufung auf die Ergebnisse einer aktuellen Studie der Universität von Sao Paulo (siehe Thorax, Online-Veröffentlichung am 10.6.2015). „Die brasilianischen Forscher haben untersucht, wie sich ein 35-minütiges Ausdauertraining auf einem Indoor-Fahrrad zusätzlich zu 30-minütigen Yoga-Atemübungen (beides jeweils zweimal pro Woche über insgesamt 12 Wochen hinweg ausgeführt) auf die asthmatische Symptomatik der Patienten auswirkt“, berichtet Dr. Andreas Hellmann, Vorsitzender des Bundesverbands der Pneumologen (BdP) und praktizierender Pneumologe in einer Gemeinschaftspraxis für Lungen- und Bronchialheilkunde in Augsburg. „Nach der Beobachtungsdauer von drei Monaten wurde festgestellt, dass die Anzahl der symptomfreien Tage in der Ausdauersportgruppe gegenüber der reinen Yoga-Atemübungsgruppe zugenommen hatte und eine Verschlechterung der Beschwerden seltener auftrat. Die bronchiale Überempfindlichkeit und bestimmte Entzündungswerte hatten bei den Radlern deutlich abgenommen, während sie in der reinen Yoga-Atemübungsgruppe unverändert blieben. Auch die Angaben zur Lebensqualität  verbesserten sich erheblich, allerdings nur in der Ausdauergruppe. Da viele Patienten allergisches Asthma haben, das von Allergenen infolge Pollenflug und Luftverschmutzung ausgelöst wird, sollten sie sich bei Outdoor-Aktivitäten vorsehen und unter Umständen besser zu Hause oder im Fitnessstudio  trainieren, wo neben Indoor-Fahrrädern auch noch weitere Ausdauertrainingsgeräte und Kurse (wie Aerobic, Step oder Aquafitness) zur Auswahl stehen. Vorsorglich sollten Asthmatiker beim Training immer auch ein Asthmaspray dabei haben“, empfiehlt Dr. Hellmann.

Quelle: äin-red

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