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Asthmatiker können durch Ausdauersport ihre Asthmakontrolle erheblich verbessern

Mit Ausdauer- und Krafttraining können Asthmatiker eine bessere Kontrolle über ihre Krankheit erlangen als Patienten, die ausschließlich Medikamente nehmen. Insbesondere Asthmatiker, die zusätzlich unter Ängsten und Depressionen leiden, können bereits von 60 Minuten Ausdauertraining pro Woche erheblich profitieren. Darauf weisen die Lungenärzte der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) in Berlin hin.

Patienten mit Asthma bronchiale, die Sport treiben, können ihre Erkrankung besser unter Kontrolle bringen als Asthmatiker, die ausschließlich Medikamente einnehmen. Darauf weisen die Lungenärzte der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) in Berlin hin. „Eine aktuelle Studie (im European Respiratory Journal 2011, Band 37, Seite 318-323) hat gezeigt, dass Patienten, die zunächst dreimal pro Woche unter Anleitung und dann fünfmal pro Woche selbständig ein herzfrequenzgesteuertes Ausdauertraining absolvieren sowie zusätzlich einmal pro Woche Krafttraining machen, deutlich bessere Ergebnisse erreichen bezüglich ihrer Asthmakontrolle, ihrer Lebensqualität und ihrer physischen bzw. aeroben Fitness“, erläutert Prof. Dieter Köhler vom wissenschaftlichen Beirat der DGP und Leiter der Lungenfachklinik Kloster Grafschaft im sauerländischen Schmallenberg. Eine gute Asthmakontrolle bedeutet, dass Asthmabeschwerden (pfeifende Atemgeräusche, Husten, Kurzatmigkeit, Engegefühl oder Schmerzen in der Brust) vor allem nachts nur noch selten bis gar nicht mehr auftreten und dass der Patient weniger Notfallmedikamente benötigt.

Insbesondere auch Asthmatiker mit zusätzlichen Ängsten und Depressionen profitierenBisher war der Nutzen von körperlichem Training bei Asthma weit weniger gut belegt als beispielsweise bei der chronischen Lungenerkrankung COPD. „Es gibt nach wie vor viele Asthmatiker, die trotz optimaler Medikation und Patientenschulung keine ausreichende Asthmakontrolle erreichen, die also häufig Beschwerden bis hin zu plötzlichen Asthmaanfällen erleiden“, erklärt Köhler. „Diese Studie beweist, dass Ausdauertraining einen wichtigen Beitrag liefern kann, um die Asthmakontrolle, Lebensqualität und körperliche Leistungsfähigkeit der Patienten zu verbessern. Das gilt übrigens insbesondere auch für Asthmatiker, die zusätzlich unter Ängsten und Depressionen leiden, wie bereits eine ältere Studie (siehe Chest 2010, Band 138, Seite 331-337) aufgezeigt hat: Diese Patienten können bereits von 60 Minuten Ausdauertraining pro Woche erheblich profitieren.“