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Asthmarisiko von Kindern mit Heuschnupfen durch möglichst frühzeitige Immuntherapie senken

Nicht nur Erwachsene, sondern auch Kinder mit einer Gräserpollenallergie können bereits ab einem Alter von fünf Jahren von einer spezifischen Immuntherapie (SIT) profitieren – und zwar umso mehr, je früher sie mit der Therapie beginnen, wie eine aktuell veröffentlichte Studie zeigt, auf welche die Lungenärzte vom BdP hinweisen.

Heuschnupfen ist keine Bagatellerkrankung – schließlich kann sich aus jedem dritten, nicht ausreichend behandelten Heuschnupfen ein chronisches Asthma bronchiale entwickeln. Nicht nur Erwachsene, sondern auch Kinder mit einer Gräserpollenallergie können bereits ab einem Alter von fünf Jahren von einer spezifischen Immuntherapie (SIT) profitieren – und zwar umso mehr, je früher sie mit der Therapie beginnen, wie eine aktuell veröffentlichte Studie zeigt (siehe The Journal of Allergy and Clinical Immunology, Online-Veröffentlichung am 6.7.2017). Darauf machen die Lungenärzte des Bundesverbands der Penumologen (BdP) aufmerksam. „In der gesamten, fünfjährigen Beobachtungszeit konnte der Anteil an Kindern mit einer Gräserpollenallergie, die Asthmabeschwerden entwickelten, wie auch ihr Verbrauch an Medikamenten gegen Heuschnupfen oder Asthma deutlich gesenkt werden. Dabei ist ein früher Therapiebeginn von großem Vorteil: Um den gleichen Therapieerfolg zu erreichen, müssen bei Zwölfjährigen zwanzig Kinder behandelt werden gegenüber sechs bei den Fünfjährigen (number needed to treat). Eine spezifische Immuntherapie kann zudem in vielen Fällen verhindern, dass sich die Allergie auf andere Allergene ausweitet oder es zu einem so genannten Etagenwechsel von den oberen Atemwegen in die unteren Atemwege (Bronchien) kommt“, betont Dr. Andreas Hellmann, Vorsitzender des Bundesverbands der Pneumologen (BdP) und praktizierender Lungenfacharzt in einer Augsburger Gemeinschaftspraxis.

Anstelle von Spritzen gibt es die SIT auch in Form von Tropfen oder Tabletten
Im Vergleich zu Medikamenten, die lediglich die Symptome von Heuschnupfen bekämpfen, stellt die spezifische Immuntherapie mit Allergenen (SIT) die einzige ursächlich ansetzende Behandlungsmethode von Heuschnupfen dar, weil sie auf das Allergiegeschehen als Ursache abzielt. Dazu werden dem Patienten zu Beginn der pollenfreien Zeit diejenigen Pollenbestandteile, auf die er sonst allergisch reagiert, zunächst in sehr geringen, dann aber langsam ansteigenden Dosierungen gespritzt. Ziel ist, den Körper schrittweise an diese Allergene zu gewöhnen und ihn so auf Dauer unempfindlich zu machen. Schon nach einem Jahr zeigen rund 80 Prozent der Patienten weniger Beschwerden. Man spricht auch von Allergen-Immuntherapie, Allergie-Impfung, Hyposensibilisierung oder Desensibilisierung. Als Alternative zu den wiederholten Spritzen bei der Allergie-Impfung gibt es auch die Möglichkeit, die Allergen-Präparate in Form von Tropfen oder Tabletten zu Hause einzunehmen (sog. sublinguale Immuntherapie = SLIT), was sich insbesondere für Menschen eignet, die Angst vor Spritzen haben oder beruflich stark eingebunden sind, so dass sie den Arzt nicht so oft aufsuchen können.

Herbst und Winter ideale Zeit für einen Behandlungsbeginn

„Leider machen trotz des offensichtlichen Nutzens immer noch zu wenige Patienten eine SIT, obwohl die Therapie für sie geeignet wäre. Wir Lungenärzte wollen uns deshalb verstärkt dafür einsetzen, Heuschnupfenpatienten über diese Behandlungsmethode und deren Vorteile besser aufzuklären und sie bei der konsequenten Durchführung der Therapie zu unterstützen“, erklärt Dr. Hellmann. Gerade für Patienten mit Heuschnupfen sind Herbst und Winter die ideale Zeit für einen Behandlungsbeginn, weil dann keine Pollen mehr fliegen.

Quelle: äin-red

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