Asthma bronchiale unter Rettern und Bergungshelfern am World Trade Center in New York haben sich nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 mehr als verdoppelt. Das berichtete die Ärztevereinigung American College of Chest Physycians anlässlich des Pneumonie-Welt-Tags am 2.11. in San Diego (US-Bundesstaat Kalifornien). Demnach gaben mehr als acht Prozent der Helfer von damals an, seit ihrem Einsatz Asthmaanfälle erlitten zu haben. Das ist gut das Doppelte des sonst üblichen Anteils von Asthma-Patienten in der Gesamtbevölkerung.
Bei den Angriffen von Terroristen auf die beiden Zwillingstürme vor gut acht Jahren waren Asbest und andere gesundheitsgefährdende Stoffe ins Freie geraten. Die US-Regierung in Washington hatte die Gesundheitsgefahr zunächst heruntergespielt und erklärt, dass den Helfern keine Gefahr von ihrem Einsatz an Ground Zero drohe. Die jüngsten Erkenntnisse stammen aus einer Untersuchung von insgesamt 20.843 Helfern, die im Durchschnitt 80 Tage in den Trümmern der zerstörten Türme nach Resten von Opfern gesucht hatten. Einige von ihnen wurden für ihren Einsatz bezahlt, andere leisteten ihn freiwillig und ohne finanzielle Honorierung.
Doch nicht nur Helfer bei den Aufräumarbeiten, sondern auch viele Kinder, die sich damals in unmittelbarer Nähe der einstürzenden Bauten aufgehalten hatten, klagen seit den Terrorangriffen über teils erhebliche Atemwegsbeschwerden. So ist Asthma bronchiale unter denjenigen Kindern, die der Staubwolke direkt ausgesetzt waren, doppelt so häufig zu beobachten wie bei anderen Kindern. Dabei scheint für das Ausmaß der Atembeschwerden weder die jeweilige Entfernung vom eigenen Standort bis zum World Trade Center zum Zeitpunkt des Attentats eine ausschlaggebende Rolle gespielt zu haben, noch die Zeit, die bis zur Evakuierung der Anwohner erforderlich war. Entscheidend war vielmehr, ob die Betroffenen direkt der oberhalb von Manhattan aufsteigenden Staubwolke ausgesetzt waren oder nicht. Lesen Sie hier weitere Informationen.