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Asthma bei erwachsenen Frauen birgt offenbar weitere Risiken

Frauen, die im Erwachsenenalter Asthma bekommen, müssen offenbar damit rechnen, dass sie zusätzlich ein erhöhtes Risiko für Arterienverkalkung und weitere, damit verbundene Erkrankungen haben. Das berichten US-Forscher im American Journal of Cardiology.

Frauen, die im Erwachsenenalter an Asthma bronchiale erkranken, neigen offenbar eher zu Arterienverkalkung (Arteriosklerose) und haben daher möglicherweise ein erhöhtes Risiko für eine Erkrankung der Erkrankung der Herzkranzgefäße (koronare Herzkrankheit) und Schlaganfälle. Zu diesem Ergebnis, das in der Fachzeitschrift American Journal of Cardiology . veröffentlicht wurde, kommen US-Forscher um Steven Onufrak von der Emory University in Atlanta. Dies gelte allerdings nicht für männliche Asthmatiker und auch nicht für Frauen, die ihr Asthma bereits in der Kindheit entwickelt haben. „Asthma, das bei Frauen im Erwachsenalter einsetzt, scheint wie andere entzündliche Erkrankungen auch – wie z.B. rheumatoide Arthritis oder Lupus erythematosus, die bevorzugt Frauen betreffen - ein bedeutender Risikofaktor für arteriosklerotische Erkrankungen zu sein“, erklärt Onufrak. „So ist das Risiko für die koronare Herzkrankheit bei den betroffenen Asthmatikerinnen um den Faktor 2,1 erhöht und für einen Schlaganfall um den Faktor 2,36 - also etwa doppelt so hoch im Vergleich zu Frauen ohne Asthma. Dieses Ergebnis war unabhängig von anderen bekannten Risikofaktoren wie Rauchen, Übergewicht und Bewegungsmangel und blieb auch bestehen, als wir ausschließlich Nieraucherinnen untersucht haben.“

Eine Reihe von wissenschaftlichen Studien hatten bereits aufgezeigt, dass übergewichtige Frauen eher ein Erwachsenen-Asthma entwickeln als normalgewichtige (siehe (2008, Band 101/9, Seite 1247-1252)). Die Forscher vermuten, dass Frauen mit Erwachsenen-Asthma eher auch unter dem so genannten metabolischen Syndrom leiden sowie weitere bekannte Risikofaktoren für die koronare Herzkrankheit und Schlaganfall aufweisen. „Unsere Ergebnisse müssen jetzt aber erst einmal in weiteren Untersuchungen mit anderen Stichproben bestätigt werden, bevor wir konkretere Empfehlungen aussprechen können“, betont Onufrak.