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Antibiotika bei Kleinkindern erhöhen Erkrankungsrisiko für Heuschnupfen und Ekzeme

Eine frühkindliche Belastung durch Antibiotika kann nicht nur Asthma fördern, sondern erhöht auch das spätere Risiko für Heuschnupfen und Ekzeme. Das berichteten Forscher auf dem ERS-Kongress in London.

Kleinkinder, die vor ihrem dritten Lebensjahr mit Antibiotika behandelt wurden, haben ein erhöhtes Risiko, nicht nur an Asthma zu erkranken, sondern auch an Heuschnupfen und allergischen Ekzemen. Das sind die Ergebnisse einer Metastudie über 44 Studien mit insgesamt rund 400.000 Teilnehmern, die von Wissenschaftlern der Universität Utrecht in der Niederlande auf dem Jahreskongress der European Respiratory Society (ERS) in London vorgestellt wurden.

Bei Kindern, die mindestens eine Antibiotika-Behandlung in den ersten zwei Lebensjahren bekommen hatten, stieg das Risiko für Heuschnupfen um 14 bis 56 Prozent an, und das Risiko für ein allergisches Ekzem um 15 bis 41 Prozent. Je häufiger die Kinder im selben Zeitraum mit Antibiotika behandelt worden waren, umso mehr stieg die Wahrscheinlichkeit für die Entwicklung einer dieser allergischen Erkrankungen an.

Die Forscher vermuten, dass Antibiotika die Zusammensetzung der Darmflora von Kleinkindern nachhaltig stören. Dies scheint auch die Funktionsweise ihres Immunsystems zu stören. Schließlich hat die Darmflora bekanntlich einen großen Einfluss auf das Immunsystem. Insofern wäre es plausibel, dass eine Störung der Darmflora zur Entwicklung von Allergien führen kann, die ja nichts anderes als fehlgeleitete, überschießende Immunreaktionen darstellen.

Die Forscher raten Ärzten und Eltern von erkrankten Kleinkindern deshalb, genauer abzuwägen, ob der Einsatz von Antibiotika tatsächlich zu einer Behandlung erforderlich ist, zumal die meisten Infekte bei Kindern ohnehin von Viren - und nicht von Bakterien - verursacht werden.

Quelle: Pressemitteilung der ERS am 24.8.16