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Als chronischer Lungenpatient auf engen körperlichen Kontakt mit Haustier besser verzichten

Haustiere können Bakterien übertragen, die für Patienten mit einer chronischen Lungenerkrankung ein großes Risiko darstellen, da sie bei ihnen besonders schwer verlaufende Krankheiten verursachen können. Risikopatienten sollten daher enge körperliche Interaktionen mit Haustieren vermeiden und auf eine gute Hygiene achten. Dazu raten die Lungenärzte der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP).

COPD-Patienten sollten den engen körperlichen Kontakt mit Haustieren meiden, da diese Bakterien übertragen können, die den Atemwegstrakt befallen und dann besonders schwer verlaufende Lungenentzündungen und andere Infektionskrankheiten verursachen – wie eine Entzündung der Hirnhäute, des Bauchraums, der Gelenke, der Knochen oder der Herzimmenhaut. „Solche Infektionen führen bei jedem zweiten Risikopatient zu einer Blutvergiftung, die dann in bis zu 30 Prozent der Fälle tödlich endet, wenn nicht rechtzeitig mit Antibiotika behandelt wird“, warnt Prof. Dieter Köhler vom Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) und Ärztlicher Direktor der Lungenfachklinik Kloster Grafschaft in Schmallenberg. „Bakterien der Art Pasteurella multocida sind Bestandteil der natürlichen Flora im Mundrachenraum von Hunden, Katzen, und weiteren Haus- und Wildtieren, die im direkten Kontakt mit Menschen, z.B. durch Lecken, Kratzen oder Beißen, übertragen werden und Infektionen herbeiführen können, die insbesondere für Risikopatienten fatal sind. Möglich ist beispielsweise auch eine Infektion durch Einatmen kontaminierter Aerosole aus Tierexkrementen.“

Auf besonders gute Hygiene achten

Patienten, die unter einer chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) leiden, haben ein erhöhtes Risiko für Atemwegsinfektionen, da ihre anhaltend entzündeten und verschleimten Lungen den Erregern nichts entgegenzusetzen haben und die Abwehrkräfte der Patienten krankheitsbedingt generell herabgesetzt sind. „Zur Risikogruppe gehören grundsätzlich alle Patienten, die unter einer Immunschwäche oder einer chronischen Erkrankung der Lunge, Leber oder Nieren leiden. Solche Menschen sollten den engen körperlichen Kontakt mit einem Haustier vermeiden – also nicht Hand oder Gesicht belecken lassen, das Tier nicht küssen und auch nicht das Bett – insbesondere nicht das Kissen –mit ihm teilen. Beim Hantieren mit Futternäpfen und beim Beseitigen von Kothaufen ist auf besonders gute Hygiene zu achten“, rät Prof. Köhler.