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Allergien weltweit immer häufiger

Beunruhigt über die weltweite Zunahme von Allergien und allergischen Erkrankungen ruft die World Allergy Organization (WAO) Ärzte, Wissenschaftler und Regierungsvertreter zu einer sofortigen Zusammenarbeit auf.

Während der letzten 20 bis 30 Jahre hat die Verbreitung allergischer Erkrankungen deutlich zugenommen - ein Trend, der keine Anzeichen eines Rückgangs zeigt. Es wird angenommen, dass 400 Millionen Menschen weltweit unter Heuschnupfen (allergischer Rhinitis) leiden und 300 Millionen Menschen weltweit an Asthma bronchiale erkrankt sind, was zu geschätzten Kosten führt, die die Ausgaben für Tuberkulose und HIV/AIDS zusammengenommen noch übertreffen. Darauf weist die World Allergy Organization (WAO) in ihrem ersten Bericht über das Ausmaß von Allergien und chronischen Atemwegserkrankungen hin, der im Juni veröffentlicht wurde. Eine alarmierende Erkenntnis der Studie ist auch, dass die Anzahl der Ärzte, die für die Diagnose und Behandlung von allergischen Erkrankungen ausgebildet sind, abgenommen hat – obwohl die Häufigkeit von Allergien deutlich zugenommen hat, so dass die Erkrankungen bei vielen Patienten nicht diagnostiziert und nicht behandelt werden.

„Dieser erste Statusbericht der World Allergy Organisation (siehe State of World Allergy Report 2008 - Allergy and chronic respiratory diseases. World Allergy Organization Journal e-supplement) stellt ein betrübliches Bild des zunehmenden Auftretens aller Arten von allergischen Erkrankungen wie allergisches Asthma, Nahrungsmittelallergien, Anaphylaxie und Nasenschleimhautentzündungen dar“, kommentiert Prof. G. Walter Canonica, Präsident der WAO. „Trotzdem nehmen die Möglichkeiten zur Behandlung nicht proportional zu. Daher gibt es weltweit einen dringenden Bedarf für einen verbesserten Zugang zu zugelassenen Allergiemedikamenten. Die WAO nimmt eine führende Rolle bei der Analyse dieser Herausforderungen und bei der Lösungsfindung ein und ist entschlossen, einen festen Rahmen für die Zusammenarbeit von Ärzten, Wissenschaftlern und Regierungsvertretern bereitzustellen, um das weltweite Allergieproblem angehen zu können - insbesondere die medizinischen, sozialen und wirtschaftlichen Probleme, die mit allergischen Erkrankungen in Zusammenhang stehen.“

Es gibt auch Hinweise, dass die heutzutage auftretenden Allergien aggressiver geworden sind als früher und insofern auch schwieriger zu behandeln sind. Die Gründe dafür sehen Experten in den folgenden Faktoren begründet: „Aufgrund des Weltklimawandels, des höheren Hygienestandards und einer rapide zunehmenden Industrialisierung in den Entwicklungsländern nimmt das Auftreten von komplexeren und aggressiveren Allergien weiter zu“, ist im WAO-Bericht zu lesen. „Dabei leiden die Patienten oftmals unter verschiedenen allergischen Erkrankungen, die nicht mehr nur auf bestimmte Jahreszeiten oder Orte beschränkt sind. Diese werden möglicherweise durch eine Vielzahl natürlicher und synthetischer Substanzen hervorgerufen, die sich vor 20 Jahren noch nicht in unserer Umwelt befunden haben.“ Insgesamt sind allergische Erkrankungen mittlerweile einer der häufigsten Gründe, weswegen Patienten einen Arzt aufsuchen.