Das Trinken alkoholischer Getränke kann gesundheitliche Beschwerden aufgrund von Asthma bronchiale oder Heuschnupfen wie Niesen, Juckreiz, Kopfschmerzen und Husten hervorrufen bzw. verstärken. Davor warnen die Lungenärzte der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) in Werne. „Meist ist nicht der Alkohol an sich das Problem, sondern die Histamine, die bei der Herstellung alkoholischer Getränke von Hefen und Bakterien während der Gärung gebildet werden“, erläutert Prof. Dieter Köhler vom wissenschaftlichen Beirat der DGP und Leiter der Lungenfachklinik Kloster Grafschaft im sauerländischen Schmallenberg. „Histamine sind bekanntlich auch diejenigen Signalstoffe, die während einer allergischen Reaktion ausgeschüttet werden und die typischen allergischen Symptome verursachen. Weine und Biere enthalten aber auch Schwefelverbindungen (Sulfite), von denen wir ebenfalls wissen, dass sie Asthma und andere allergische Beschwerden auslösen können.“
Frauen doppelt so empfindlich wie MännerIn Studien wurde festgestellt, dass Patienten mit Asthma, Heuschnupfen oder Bronchitis nach dem Genuss eines alkoholischen Getränks eher unter Niesen, Fließschnupfen und Beschwerden in den unteren Atemwegen leiden. „Rot- und Weißwein sind die häufigsten Auslöser, wobei weibliche Patienten – aus noch unbekannten Gründen – ungefähr doppelt so oft betroffen sind wie männliche“, erklärt Köhler.
Mehr als zwei Gläser Wein pro Tag verdoppeln das Risiko für AllergienEine weitere Studie hat aufgezeigt, dass der Konsum von mehr als zwei Gläsern Wein pro Tag das Risiko für allergische Beschwerden verdoppelt – und zwar auch bei Frauen, die zu Beginn der Studie keinerlei saisonale oder ständige Allergiesymptome aufwiesen. „Zurückhaltung bei alkoholischen Getränken ist daher für Patienten mit einer allergischen Erkrankung empfehlenswert. Außerdem sollten sie bei Nahrungsmitteln aufpassen, die Histamine enthalten oder bei der weiteren Verstoffwechslung im Organismus freisetzen - wie z.B. gereifte Käsesorten, sauer eingelegte oder vergorene Lebensmittel und hefehaltige Produkte wie Brot, Apfelwein und Traubensäfte“, rät Köhler.