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Aktuelles aus dem Lungensport

Im Rahmen des diesjährigen Kongresses der Lungenspezialisten (Pneumologen) in Bremen präsentiert die AG Lungensport in Deutschland e. V. zwei neue interessante Aspekte des Lungensports. In einem Symposium mit dem Titel „Aktuelles aus dem Lungensport“ (am Donnerstag, 27. März 2014, 14.30 – 16.00 Uhr) wird aufgezeigt, inwieweit Patienten mit Mukoviszidose von körperlichem Training profitieren und welchen Stellenwert das Inspirationsmuskeltraining zukünftig im ambulanten Lungensport und im Rahmen der stationären Reha haben könnte.

Fortschritte bei der Behandlung der Mukoviszidose (Cystische Fibrose = CF) haben zu einer dramatischen Verbesserung der Prognose der Betroffenen geführt: Viele CF-Patienten führen heutzutage ein weitgehend normales Leben und sind berufstätig. Die durchschnittliche Lebenserwartung von Mukoviszidose-Patienten liegt derzeit bei etwa 40 Jahren. Ein heute Neugeborenes mit Mukoviszidose hat eine gute Chance, das Rentenalter zu erreichen. Daher stellt sich die Frage, inwieweit diese Patienten von ambulantem Lungensport profitieren können. Hierzu wird Herr Dr. S. Dewey, St. Peter-Ording, ein anerkannter Experte bei der Behandlung der Mukoviszidose im Erwachsenenalter sprechen.

Inspirationsmuskeltraining (IMT) ist eine Art Krafttraining der Einatemmuskeln (Inspirationsmuskeln), bei dem der Einatemwiderstand mit Hilfe von Geräten erhöht wird, was das Ausatmen - ähnlich wie bei der Lippenbremse – durch das Aufbauen eines kleinen Rückstaus (engl. PEP = positive exspiratory pressure) unterstützt. IMT als Einzelmaßnahme führt bei COPD-Patienten zu einer Verbesserung der Lebensqualität, einer besseren körperlichen Belastbarkeit und verringerter Atemnot. Insofern bietet es sich an, dieses Therapieverfahren auch im Rahmen des ambulanten Lungensportes systemisch anzuwenden. Hierzu wird Dr. O. Göhl, Donaustauf, referieren und dabei viele praktische und konkrete Hinweise zur Einführung des IMT in Lungensportgruppen geben. Neu ist auch das Konzept für eine webbasierte Zusatzbetreuung der Patienten.

Völlig ungeklärt ist die Frage, inwieweit das Inspirationsmuskeltraining als Add-on-Maßnahme im Rahmen eines umfassenden Rehabilitationsprogrammes zu werten ist. Herr Dr. K. Schultz, Bad Reichenhall, wird dazu Erfahrungen aus einer großen prospektiven Studie mit fast 500 COPD-Patienten präsentieren.

Quelle: Deutsche Atemwegsliga