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Tumor, gutartiger

Untersuchung

Jeder Lungenrundherd, der im Röntgenbild entdeckt wird, muss solange als bösartig angesehen werden, bis das Gegenteil bewiesen ist. Außer einem Bronchialkarzinom oder der Metastase eines anderen Primärtumors kommen auch infektiöse Lungenerkrankungen (z.B. Tuberkulose) und - nach Verletzungen - traumatische Veränderungen (z.B. aufgrund eines abgekapselten Hämatoms) als Ursache für einen Rundherd in Betracht. Um die Diagnose abzusichern, wird der behandelnde Arzt wenn möglich auch ältere Röntgenaufnahmen zu Rate ziehen. Denn ein Rundherd, der seine Form und Größe in zwei Jahren nicht verändert hat, ist mit großer Sicherheit gutartig.

Stehen keine älteren Aufnahmen für einen Vergleich zur Verfügung, wird der Patient zunächst einer Computertomografie (CT) unterzogen. Die Aussagen eines Computertomogrammes hinsichtlich der Gut- oder Bösartigkeit (Dignität) eines Tumors sind allerdings nicht beweiskräftig -  sie können nur einen Hinweis geben (siehe Tabelle).

 

Kriterien zur Dignitätsbeurteilung eines Lungenrundherdes mittels CT

wahrscheinlich gutartige (benigne) Tumorenwahrscheinlich bösartige (maligne) Tumoren
Verkalkungschwer abgrenzbar (diffus) schalenförmig grob gefleckt popkornähnlich zentralschwer abgrenzbar (diffus) selten evtl. exzentrisch (beim Narbenkarzinom)
Konturglatte RänderMilchglastrübung am Rande (peripher) und unscharf, Bronchus oder Gefäße einbezogen, verdickt, Strahlenförmig, lobuliert mit Nabel
Wanddicke bei einschmelzendem HerdWandung dünner als 5mmWandung dicker als 15mm
Reaktion der Pleuren (Rippen- und Lungenfell)keineVerdickung Einziehung
Patientenalter (Raucher)<30 Jahre>50 Jahre
Patientenalter (Nichtraucher)<40 Jahre>50 Jahre


Deshalb wird der Arzt zusätzlich eine Bronchoskopie oder (bei außerhalb der Lunge gelegenen Tumoren) eine Thorakotomie (operative Öffnung der Brusthöhle) durchführen. Beide Eingriffe dienen dazu, Proben für eine mikroskopische Gewebsuntersuchung zu gewinnen.