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Tuberkulose

Auswirkungen

Eine Besonderheit der Tuberkulose ist das langsame Wachstum der Erreger. Die Tuberkulosebakterien teilen sich nur etwa einmal am Tag, während sich zum Beispiel Darmbakterien alle 10 Minuten teilen. Deswegen verläuft die Erkrankung in der Regel schleichend und entwickelt sich langsam über viele Wochen. Um sicher alle Bakterien abzutöten, muss daher die medikamentöse Behandlung ausreichend lange und mit einer Kombination aus verschiedenen Medikamenten erfolgen.

Die Auswirkungen hängen sehr stark davon ab, welche Regionen und Organe betroffen sind. Es wird angenommen, dass eine Tuberkulose ohne Behandlung in einem Drittel der Fälle folgenlos ausheilt, bei einem Drittel der Patienten bleibt sie chronisch bestehen, und ein Drittel stirbt nach Monaten bis Jahren daran. Insbesondere zu Zeiten, als noch keine hochwirksamen Medikamente zur Verfügung standen, blieben als Folge einer ausgedehnten Lungentuberkulose häufig Hohlräume (Kavernen) zurück. Durch narbige Umbauten in der Lunge können sich auch Aussackungen in den Bronchien (Bronchiektasen) bilden. In diesen Hohlräumen können sich Viren, Bakterien oder Pilze ansiedeln und neue Infektionen auslösen. Als Folge der bindegewebigen Umwandlung und der Schrumpfungsprozesse und Verziehungen kann dann ein Lungenemphysem oder eine chronisch-obstruktive Bronchitis entstehen und durch die Rechtsherzbelastung ein Cor pulmonale

In besonders schweren Fällen kann es auch zur kompletten Zerstörung von Lungengewebe, zum Beispiel eines ganzen Lungenlappens kommen. Bevor dieser zum Ausgangsherd für wiederkehrende bzw. chronische Infektionen wird, kann eine operative Entfernung des betroffenen Lungenteils sinnvoll sein.

In der Regel heilt die Tuberkulose anderer Organe heutzutage ebenfalls ohne größere Folgen aus. Besonders kritisch ist allerdings, wenn die Tuberkulosebakterien die Hirnhäute befallen (Meningitis tuberculosa). Dies kam früher - vor allem bei Kindern - häufiger vor, ist heute aber zum Glück hierzulande nur noch sehr selten. Nach Hirnhautentzündungen können so genannte Defektheilungen mit neurologischen und psychiatrischen Störungen zurückbleiben.