Pneumothorax
Therapie
Die Therapie ist abhängig von der Art des Pneumothorax und von der Menge der Luftansammlung. Die Therapieziele sind die Entfernung der Luftansammlung und die Vermeidung eines erneuten Auftretens der Erkrankung.
Handelt es sich um einen kleinen Spontanpneumothorax, reicht Bettruhe in flacher Lagerung aus, da geringe Mengen Luft vom Körper innerhalb weniger Tage aus dem Spalt wieder aufgenommen (resorbiert) werden können. Zur Beschleunigung einer solchen spontanen Resorption freier Luft kann eine Sauerstoffbeatmung angewandt werden: Denn je höher der Sauerstoffanteil ist, umso schneller wird die Luft resorbiert.
Ist die Luftansammlung zu groß für eine spontane Resorption oder befindet sich auch Blut oder Eiter zwischen den Lungenfellen, wird eine so genannte Thorax- bzw. Pleuradrainage angelegt. Man legt von außen ein Schläuchlein zwischen die beiden Lungenblätter und stellt einen Sog her, der die Luft (aber auch Flüssigkeiten) aus dem Pleuraspalt absaugt, so dass der zur normalen Lungenfunktion benötigte Unterdruck wiederhergestellt wird. Die Thoraxdrainage bleibt solange liegen, bis sich die Lunge wieder vollständig entfaltet hat und funktionstüchtig ist.
Da es sich beim Spannungspneumothorax um einen akuten Notfall handelt, ist hier die sofortige Druckentlastung noch am Unfallort durch eine Thoraxdrainage oder durch Punktion mit einer Spritzenkanüle (zum Ablassen der Luft) absolut unumgänglich und vor allem lebensrettend.
Als letzte Möglichkeit bietet sich die chirurgische Eröffnung des Brustkorbs (Thorakotomie), wobei vor allem bei sich wiederholendem Spontanpneumothorax versucht wird, die beiden Blätter des Lungenfells medikamentös (Pleurodese) oder durch teilweises Entfernen und Aufrauung operativ zu verkleben. Die operative Behandlung wird vor allem bei Rückfällen und bei schwerer Vorerkrankung der Lunge durchgeführt, da man so die Rückfallrate senken kann.