Lungenemphysem
Ursachen
Die häufigste Ursache für ein Emphysem ist Zigarettenrauch oder ein anhaltender Entzündungsprozess (z.B. schwere Virusbronchitis), der ein Ungleichgewicht zwischen bestimmten Eiweißstoffen verursacht. Eiweiß-abbauende Fermente (Enzyme) nehmen Überhand und können so die Lungenbläschen im Lauf der Jahre Schritt für Schritt zerstören (siehe auch „Was passiert in den Atemwegen). Chronische Entzündungen, die zu einem Emphysem führen, können zum Beispiel aufgrund einer nicht oder nicht richtig behandelten chronisch-obstruktive Bronchitis auftreten, oder nach langjährigem unkontrolliertem Asthma bronchiale oder nach einer schweren Lungenentzündung.
Wesentlich seltener spielen starke Schadstoffbelastungen in der Umwelt (zum Beispiel Schwefeldioxid, Stickoxide und Ozon) oder am Arbeitsplatz (z.B. Silikate, Holz-, Papier-, Getreide- und Textilstäube) eine Rolle.
Narbenemphysem
Wenn die chronischen Entzündungen auf dem jahrelangen Einatmen von quarzhaltigen Stäuben beruhen, spricht man von einem Narbenemphysem, wobei sich das Emphysem um ein durch das Quarz ausgelöstes Knötchen herum bilden. Solche Veränderungen treten praktisch nur infolge beruflich bedingter, starker Staubexposition auf, wie sie insbesondere beim Kohleabbau, in der Gießerei, im Steinbruch oder bei ähnlichen Belastungen vorkommt. Auch hier wird die Erkrankung stark begünstigt durch Tabakkonsum.
Erbkrankheit
In seltenen Fällen können auch genetische Ursachen zugrunde liegen: Ein Prozent der Emphysem-Patienten leidet unter einem angeborenen Mangel eines bestimmten Eiweißstoffes (Alpha-1-Antitrypsin-Mangel). Nur wenn die Betroffenen rauchen oder ständig Atemwegsinfekte haben, leiden sie bereits in jungen Jahren unter den Beschwerden. Nichtrauchende Träger des angeborenen Defekts erkranken - wenn überhaupt - erst im höheren Alter.
Altersemphysem
Mit zunehmendem Alter nimmt die Elastizität des Bindegewebes allgemein ab, so dass die Scheidewände der Lungenbläschen auch altersbedingt ihre Elastizität verlieren. Daher kennt man auch das so genannte Altersemphysem, das aber - im Gegensatz zu den bisher genannten Emphysemformen - symptomlos und keine Erkrankung ist.
Andere Arten der Lungenüberblähung
Neben dem Lungenemphysem gibt es Unterarten der Lungenüberblähung wie etwa das so genannte großbullöse Emphysem. Dabei handelt es sich um große Blasen, die manchmal nach Entzündungen oder auch angeboren vorkommen. Wenn sie isoliert auftreten, haben sie meist keinen Krankheitswert (Ausnahme: vermehrtes Auftreten von Pneumothorax). Sie können aber auch Bestandteil eines generalisierten Lungenemphysems sein. Wenn sie sich weiter ausdehnen, können sie noch gesundes Lungengewebe verdrängen und die Luftnot verstärken. Solche großen Blasen lassen sich relativ leicht durch eine Operation entfernen.