Lungenärzte im Netz

Ihre Experten für gesunde Atemwege

Herausgeber:

Husten, chronisch

Untersuchung

Da Husten als Anzeichen von verschiedenen, teilweise sehr schweren Erkrankungen auftritt, sollte immer gründlich nach den Ursachen geforscht werden. Die Erkennung des jeweiligen Auslösers von Husten kann sich einfach gestalten, zum Beispiel während einer sorgfältigen Befragung des Patienten (Anamnese) und einer körperlichen Untersuchung mit Abhören oder Abklopfen. Es können aber auch kompliziertere und aufwendige Untersuchungsmethoden erforderlich werden. Ziel ist der Ausschluss bzw. Nachweis schwerwiegender Erkrankungen wie Lungenkrebs, Fremdkörperaspiration (siehe Besonderheiten bei Kindern), Tuberkulose, Lungenfibrose, Lungenembolie, Pneumothorax und Asthma.

In der Befragung (Anamnese) werden folgende Punkte abgeklärt:

  • Dauer: akuter Husten (seit drei Wochen oder kürzer) oder chronischer Husten (seit mehr als drei Wochen)
  • Begleitsymptome (Fieber, Atemnot)
  • Auswurf (Farbe, Menge, Geruch, Konsistenz)
  • Risikofaktoren: Grunderkrankungen, Rauchen, Schluckstörungen, Immobilität (Bettruhe, lange Flug- und Busreisen)
  • Einnahme bestimmter Medikamente
  • zeitliche Zusammenhänge des Auftretens von Husten (beruflich, nach körperlicher Anstrengung, nach Allergen-Kontakt, nach einem Infekt der Atemwege)

Falls nötig, werden weitere Methoden angewendet. Röntgenuntersuchungen und Computertomographie dienen dem Ausschluss oder Nachweis von Tumoren, Tuberkulose, Lungenentzündung, Lungenabszess (Eiterherd in der Lunge), Bronchiektasen (krankhaft erweiterte Bronchien), Lungenfibrose, Herzkrankheiten oder Pneumothorax.

Die Bronchoskopie ist eine Untersuchung des Tracheobronchialsystems, d.h. der unteren Atemwege ab der Luftröhre, mit einem Endoskop bei lokaler Betäubung oder in Vollnarkose (Beatmungsbronchoskopie). Sie wird zur genaueren Abklärung angewendet, zum Beispiel bei Tumoren, Fremdkörperaspiration (siehe Besonderheiten bei Kindern) oder Stimmbandlähmung. Aufgrund der dabei vorgenommenen Sekretabsaugung (Punktion oder  Bronchialwäsche) können wichtige Hinweise auf allergische und immunologische Lungen- und Bronchialkrankheiten und zur Erkennung von Erregern entzündlicher Prozesse gewonnen werden.

Beim Lungenfunktionstest misst ein Spezialgerät den Atemstrom und das Lungenvolumen und errechnet dann bestimmte Werte, die Auskunft über mögliche Verengungen der Atemwege (wie bei Asthma oder COPD) geben. Die Blutgasanalyse zeigt die Konzentration von Sauerstoff und Kohlendioxid im Blut an und kann damit Auskunft über mögliche Störungen des Gasaustauschs und den Schweregrad der Erkrankung geben.

Häufig lässt sich mit den genannten Untersuchungsmethoden nur eine Verdachtsdiagnose stellen, die dann durch einen erfolgreichen Therapieversuch bestätigt werden muss. Bei Misserfolg müsste der Arzt hingegen erneut nach den Ursachen forschen.