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Bronchitis, akut

Untersuchung

Die Untersuchung einer akuten Bronchitis richtet sich nach den individuellen Beschwerden des Patienten und dient auch dazu, andere Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen auszuschließen, wie zum Beispiel eine atypische Lungenentzündung. Diese vor allem durch Mykoplasmen und Chlamydien verursachte Entzündung der Lunge beginnt meist - ganz ähnlich einer akuten Bronchitis - mit grippeähnlichen Symptomen, bei nur leichter Temperaturerhöhung und trockenem Husten.

Befragung und allgemeine Untersuchung

Eine Befragung des Patienten (Anamnese) und eine körperliche Untersuchung mit Beklopfen und Abhorchen des Brustkorbs mittels Stethoskop sind in der Regel ausreichend. Bei einer bakteriellen Superinfektion kann der Arzt in Lunge und Bronchien ziemlich häufig so genannte Rasselgeräusche feststellen. Diese können aber auch fehlen. Sie entstehen durch lockeren und abhustbaren Schleim in den Atemwegen. Ebenfalls untersucht werden meistens auch Ohren, Mund-, Rachenraum und die Lymphknoten im Halsbereich.

Blutuntersuchung

Bei einer bakteriellen Superinfektion wird der Arzt eventuell die Anzahl der weißen Blutkörperchen untersuchen und Laboruntersuchungen machen, zum Beispiel eine Blutsenkung oder die heutzutage gebräuchlichere Bestimmung von Entzündungsmarkern (CRP), um entscheiden zu können, ob der Einsatz von Antibiotika (die nur gegen Bakterien, nicht aber gegen Viren wirksam sind) sinnvoll ist. Eine leichte Erhöhung der CRP-Entzündungsmarker bzw. der Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG) und eine Verminderung der Anzahl der weißen Blutkörperchen spricht für einen viralen, eine starke Blutsenkungsgeschwindigkeit und eine Erhöhung der Anzahl der weißen Blutkörperchen für eine bakterielle Infektion. Es gibt aber auch nicht selten Fälle, in denen alle diese Laborwerte normal ausfallen können, obwohl eine bakterielle Infektion (manchmal sogar eine sehr schwere) vorliegt. In manchen Fällen kann außerdem eine mikrobiologische Untersuchung des Auswurfs oder des Nasen- oder Rachenabstrichs notwendig werden, um festzustellen, welcher Krankheitserreger vorliegt, und eine gezielte Antibiotikatherapie einzuleiten.

Röntgenuntersuchung

Eine Röntgenaufnahme des Brustkorbs ist bei Verdacht auf eine Lungenentzündung immer erforderlich, oder zum Ausschluss eines Lungentumors - vor allem, wenn die Symptome nicht abklingen und sich der Krankheitsverlauf verschlechtert oder wenn der Auswurf blutig ist.

Lungenfunktionstest

Spätestens bei Patienten mit komplizierter Bronchitis sollte eine Lungenfunktionsmessung vorgenommen werden. Auf diese Weise kann eine vorliegende Atemwegsverengung (Obstruktion) möglichst frühzeitig erkannt und dann entsprechend behandelt werden. Ein sich entwickelndes nicht-allergisches Asthma lässt sich so möglicherweise noch verhindern. Bei der komplizierten Form der Bronchitis können Einschränkungen der Lungenfunktion und damit der Belastungsfähigkeit der betroffenen Patienten recht stark ausgeprägt sein. Ob eine zuvor unerkannte chronisch-obstruktive Bronchitis vorliegt, die sich aufgrund einer Infektion verschlechtert hat und entsprechend behandelt werden muss, kann der Arzt ebenfalls mit dieser Untersuchungsmethode feststellen.