Alveolitis, exogen allergische
Krankheitsbild & Verlauf
Beim Einatmen von Tröpfchen (Aerosolpartikeln), gegen die der Betroffene sensibilisiert ist, kommt es zu einer allergischen Entzündungsreaktion in den Lungenbläschen (Alveolen). Dabei handelt es sich um eine komplexe Immunreaktion vom Typ III (Präzipitation von IgG-Antikörpern) und eine zelluläre Immunreaktion (vom Typ IV).
Die EEA läuft akut ab, wenn es zu einer massiven Zufuhr des Allergens kommt, gegen das der Betroffene sensibilisiert ist - z.B. beim Umlagern von verschimmeltem Heu oder bei der Säuberung eines Taubenschlags. Dann können innerhalb von 4-12 Stunden Atemnot im Ruhezustand, Reizhusten und ein Krankheitsgefühl mit Kopf-und Gliederschmerzen sowie hohem Fieber und Schüttelfrost auftreten. Diese Beschwerden klingen nach wenigen Tagen ohne Therapie ab. Wenn das Allergen gemieden wird, kann eine vollständige Heilung erreicht werden.
Bei der chronischen Form der EAA kommt es demgegenüber ständig zum Kontakt mit kleinen Allergenmengen, wie z.B. bei Menschen, die Ziervögel in der Wohnung halten. Die allergischen Reaktionen verursachen einen bindegewebsartigen Umbau des Lungenzwischengewebes und eine Verdickung der Alveolenwände, also der Blut-Luft-Schranke, was den Gasaustausch behindert. Das führt zu einer schleichenden Entwicklung von unspezifischen Beschwerden wie Müdigkeit, Appetitlosigkeit, einem langsamen Leistungsabfall mit Krankheitsgefühl, Gewichtsabnahme. Die zunehmende Atemnot bei körperlicher Anstrengung steht aber an erster Stelle. Bei der chronischen Form der EAA ist die Prognose schlechter als bei der akuten, da die Veränderungen des Lungengerüsts auch bei Meiden des Allergens teilweise bestehen bleibt. Bei schweren Formen kann die EAA in eine fortschreitende Lungenfibrose übergehen. Zudem ist dem Patienten bei der chronischen Form der Zusammenhang mit dem verantwortlichen Allergen (beispielsweise von Ziervögeln) meist gar nicht bewusst, so dass die Exposition anhält und die Erkrankung weiter fortschreitet.